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Technisches Zeichnen

Eine Technische Zeichnung ist die Grundlage für jede Planung und Herstellung von Bauteilen, Maschinen oder anderen Bauten.

 

Die erste Grundidee wird oftmals zuerst mit Hilfe einer Freihandskizze umgesetzt. Diese muss nicht in einem bestimmten Maßstab erstellt werden, jedoch wird versucht ohne Hilfsmittel wie Schablonen oder Lineal eine möglichst proportional korrekte Zeichnung des Gegenstandes zu erzeugen. Diese kann anschließend auch bemaßt werden, wenn die Skizze gleich für die Fertigung des Bauteils verwendet werden soll. Die Schülerinnen fertigten beispielsweise eine Freihandskizze eines Klebeband-Abrollers an.
Um eine Freihandskizze noch genauer zu veranschaulichen, beschäftigten wir uns das erste Halbjahr mit der Dreitafelprojektion und dem Anfertigen eines sauberen Raumbildes. Hier wird der Körper in der Vorderansicht, der Draufsicht und der Seitenansicht von links dargestellt. Eine traditionelle Zeichenplatte erleichterte den Schülerinnen dabei die Konstruktion aller Ansichten, da die waagrechten und senkrechten Linien sehr schnell übertragen werden können. Zu jeder Technischen Zeichnung gehört allerdings auch ein Raumbild. Mithilfe eines isometrischen Rasterpapiers kann der Körper sauber als 3D-Darstellung gezeichnet werden. Zuletzt wird noch alles normgerecht bemaßt und das Zeichenblatt beschriftet.

Heutzutage werden Technische Zeichnungen nicht mehr an großen Zeichenplatten gezeichnet, sondern durch CAD-Programme am Computer wesentlich effektiver erstellt. Dennoch lernen die Schülerinnen durch das eigenständige Zeichnen mit Zeichenwerkzeugen das genaue Arbeiten und verbessern dabei deutlich ihr räumliches Vorstellungsvermögen.
Durch CAD-Programme haben Betriebe nicht nur eine Produktionssteigerung, Qualitätssicherung und Kosteneinsparung, sondern auch eine höhere Flexibilität. Zeichnungen können ohne Probleme verändert oder ergänzt werden. Die Dreitafelprojektion kann automatisch ausgegeben und das Raumbild durch verschiedene Oberflächeneinfärbung und Ansichten (z. B. Explosionsdarstellung) viel besser dargestellt werden.
Die Firma Siemens PLM Software bietet Schulen und den Schülern zur Vorbereitung auf die technologischen Herausforderungen der Zukunft die Möglichkeit, die CAD-Software „Solide Edge“ kostenlos zu nutzen (https://www.plm.automation.siemens.com/de_de/academic/resources/solid-edge/index.shtml).
Die Schülerinnen fertigen mit Solid Edge zuerst einfache Körper, wie z. B. Prismen, Zylinder und Kegel. Dabei kommen verschiedene Konstruktionstechniken zum Einsatz: um einen Quader zu zeichnen, wird zuerst eine 2D-Zeichnung eines Rechtecks gemacht. Diese wird anschließend mithilfe einer „Extrusion“ zu einem Volumenkörper erweitert. Zylinder und Kegel sind sogenannte Rotationskörper. Ein Rechteck oder Dreieck wird um eine Rotationsachse gedreht und es entsteht wiederum ein Volumenkörper. Durch eine beliebige 2D-Skizze können somit auch andere Rotationskörper erzeugt werden. So werden beispielsweise ein Blumentopf oder eine Schraube eigenständig konstruiert.
Wird eine Maschine hergestellt, besteht diese meist aus mehreren Bauteilen. In einem CAD-Programm wird deshalb eine Baugruppe erstellt, in der mehrere Bauteile zusammengesetzt werden können. Beispiele für eine Baugruppe sind ein Klebeband-Abroller. 

 

Alexander Lipp